Familiodrom
Ein Empowerment nach Rousseau - interaktiver Livestream
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In FAMILIODROM bringt Interrobang gemeinsam mit dem Online-Publikum ein Kind zur Welt. Sofort steckt das frisch gebackene Elternkollektiv im ideologischen Sumpf aus Stoffwindeln, Fertigbrei, Schlaftraining, Scham und Schuld.
Geht unser Kind in die multikulturelle Großkita oder in den weißen Waldorfkindergarten mit individueller Talentförderung? Darf unser Kind selbst entscheiden, wann es Zähne putzen möchte? Im moralischen Kleinkrieg um den Schnuller geht es ums Ganze: Welches Menschenbild steckt hinter unserer Idee von Erziehung? Inspiriert von Rousseaus Klassiker „Emil oder Über die Erziehung“ performt Interrobang ein Empowerment, in dem gesellschaftliche Grundfragen verhandelt werden. An entscheidenden Stellen der Erzählung kann das Online-Publikum eingreifen, abstimmen und die Entwicklung des Kindes beeinflussen. Der Ausgang dieses Erziehungsexperiments ist jeden Abend anders. Führt es in eine neue Familienhölle oder in eine bessere Gesellschaft? Und wie geht es dem Kind dabei?
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„Man reibt sich die Augen, wie schnell man durch die Entscheidungen gehetzt wird, die immer weniger mit dem eigenen Willen zu tun haben. Zwischen Abstimmung, Chat, Erzählung entspinnt sich ein widersprüchlich erhellendes Parallelgeschehen das die idealistische Schwarmerziehung plötzlich als Patchwork der Kompromisse und Zerrissenheit zeigt. Sicher die ehrlichste Menschwerdung seit Rousseau.“
(Doris Meierhenrich, Berliner Zeitung, 10.12.20)
„Super, lebensnah und wirklich klug (…). Als mal ironisches, mal unsicheres Nachdenken übers Kindergroßziehen funktioniert (der Abend) (…) selbst beim kinderlosen Nachtkritiker.“
(Falk Schreiber, Nachtkritik, 09.12.20)
„Am Ende ist unser Kind 14, leidenschaftliche Moutainbikerin und erfolgreiche Influencerin. Die letze Frage: Sollen wir ihren Influcencer -Vertrag unterschreiben? Nein, entscheiden die Eltern. „Na toll, jetzt hasst sie uns“, schreibt jemand in den Chat. und schon verlassen wir diese junge Person wieder, die gerade erst in unser Leben getreten ist (…) Eine Zuschauern schreibt: „Jetzt würde ich Emilia gerne kennenlernen.“ Fest steht: Emilia ist jetzt fast erwachsen – und wir als Eltern sind damit wieder uns selbst überlassen. Bleibt nur, uns im virtuellen Foyer über diese ungewöhnliche Erziehungs-Erfahrung auszutauschen.“
(Sophie Vondung, Die Deutsche Bühne, 09.12.20)
„Fragen zum Erziehungsideal stehen vielsagend neben kniffligen Alltagsentscheidungen. Auf einer zweiten Ebene kann das Elternkollektiv die Mehrheitsentscheidungen im parallelen Chat verhandeln. (…) Die täglichen Erziehung-Dilemmata zwischen Ideal und seinem Scheitern arbeitet die Performance (…) plastisch heraus.“
(Dimo Rieß, Leipziger Volkszeitung online, 11.12.20)
Credits
Konzept: Interrobang (Nina Tecklenburg, Till Müller-Klug, Lajos Talamonti) Performance und Stückentwicklung: Bettina Grahs, Lajos Talamonti Sprecherin Rousseau-Kind: Marla Scharegg Dramaturgie: Lisa Großmann, Peggy Mädler Bühne: Silke Bauer und Maria Gamsjäger Musik: Friedrich Greiling Assistenz: Christina Reuter Programmierung: Florian Fischer Lichtdesign und technische Leitung: Dirk Lutz Simultanübersetzung: Flavio Ribeiro Produktion: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro / Sandra Klöss Öffentlichkeitsarbeit: Tina Ebert.
Produktion: Interrobang. Koproduktion: SOPHIENSÆLE und WUK performing arts Wien. Gefördert durch: Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Termine
WUK Wien und Internationales Figurentheaterfestival Erlangen
14. und 15. Mai 2021
Sophiensaele Berlin
Interaktive Livestream-Premiere: 08. Dezember 2020
weitere interaktive Livestreams: 09., 12., 13. Dezember 2020